Gymnasium 111 (2004)
M. Forschner: Naturrechtliche und christliche Grundlegung der Theorie des gerechten Krieges in der Antike (bei Cicero und Augustinus)

So gut wie alle im neuzeitlichen Natur- und Völkerrecht formulierten Grundsätze der Kriegsethik haben in der Antike ihre erste wegweisende Prägung erhalten. Der folgende Beitrag konzentriert sich auf die Darstellung und Würdigung der zwei wesentlichen antiken Quellen bzw. Autoren der abendländischen Kriegsethik, auf Cicero und Augustinus. Cicero ist für die abendländische Theorie des gerechten Krieges die wichtigste Gründungsfigur. Er steht mit seinen naturrechtlichen Gedanken zum gerechten Krieg in der Tradition des römischen Rechts und der hellenistischen, speziell der stoischen Philosophie. Augustinus bietet paradigmatisch die genuin christlichen Elemente, die in diese Tradition eingegangen sind und in ihr (sowohl in Richtung der Idee eines "heiligen" Krieges als auch in Richtung des Gedankens eines radikalen persönlichen Pazifismus) für Spannungen bzw. Problemstellungen sorgen, die bis heute weiterwirken.
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