Die meisten Schlachten im Bellum Gallicum werden dramatisch
geschildert. Dramatische Strukturelemente werden nutzbar gemacht,
auch um die Hauptintention zu unterstützen, so glaubwürdig wie
möglich zu wirken. Doch manche Darstellungen ähneln der Gattung
Drama in noch höherem Maße. Dies wird im Folgenden an Caesars
Bericht über die Schlacht gegen die Atuatucer (2.29-33) gezeigt. Und
um die abgeschlossene dramatische Form in fünf Teilen, gewissermaßen
Akten, dieser Passage noch besser hervorheben zu können, wird
Caesars Text mit Gustav Freytags Analyse des Dramas konfrontiert.
Eine solche Episode wie die Atuatucerschlacht trägt auch zur
Gattungsdiskussion bei, dass es sich bei Caesars Bellum Gallicum
nicht um einen commentarius nach antikem Verständnis handeln kann,
sondern um eine Mischform von historia und commentarius.
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