Der Verf. befaßt sich mit der Frage, welche Aussagen über Terenz'
Anspruch und künstlerisches Selbstverständnis aus dessen Prologen
abgeleitet werden können, um somit - ausgehend von den
Selbstaussagen - einer Bewertung von Terenz' Ästhetik näher zu
kommen. Die ausführliche Analyse der relevanten Passagen ergibt:
Terenz stellt den populus in den Mittelpunkt, möchte, daß diesem
seine Stücke gefallen, und erhebt ihn in den Rang eines
Kunstrichters, der über Qualität und Bearbeitungsverfahren urteilen
darf. Zeigt sich Terenz im Verhältnis zu seinem eigenen
Kunstschaffen auch bisweilen technisch-distanziert, so gibt er sich
gleichwohl souverän und autonom, ohne dabei exempla und auctoritates
zu ignorieren. Terenz zeigt sich als bewußt gestaltender Dichter,
der frei über die Figuren und Typen seiner Stücke bestimmt und seine
griechischen Vorlagen kreativ-produktiv rezipiert. In besonderem
Maße waren ihm bei der Bearbeitung das Streben nach Realismus und
Folgerichtigkeit sowie nach wahrscheinlicher Wiedergabe alltäglicher
Elemente angelegen.
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