Gymnasium 108 (2001)
Jörg Rüpke: Ein neues Jahrtausend und noch immer der alte Kalender

Genaueres Hinsehen lehrt, daß der heutige Gregorianische Kalender in erstaunlich vielen Details dem antiken römischen Kalender entspricht. Der Beitrag erläutert die antike Kalendergestalt (fasti) und fragt nach den Gründen für die Persistenz des Kalenders (besonders unter den Aspekten kultischer Rhythmen und der Nutzung durch die Astrologie). Ein Durchgang durch die zumeist gescheiterten Versuche von Kalenderreformen (antike Veränderungen von Monatsnamen, Gregorianische Reform und ihre protestantische Rezeption, französischer Revolutionskalender, Stalin) gewinnt eine weitere Perspektive. Schließlich wird die These entwickelt, daß die modernen Kalendergeschichten sich über den Reformations-Theologen Paul Eber auf Ovids Libri fastorum zurückführen lassen.
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