Das die Anordnung der 17 im Ordo urbium nobilium des Ausonius
versammelten Städte bedingende Kriterium, das der Titelbegriff ordo
zwingend erfordert, ist noch immer unklar. Es scheint in der
Bevölkerungszahl der Städte zu liegen: Der Dichter hat eine Liste
der bevölkerungsreichsten Städte des Reiches mit Hilfe der
rhetorischen Topik des Städtelobs zu einem Sammelgedicht umgeformt,
in dem die thematische Vielfalt der Topoi das Grundkonzept
verwischt. Damit ist im Ordo urbium nobilium ein typisches Beispiel
für die Kunst des Ausonius zu sehen, Rhetorik und Poesie untrennbar
miteinander zu verschmelzen.
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