Gymnasium 108 (2001)
Hermann Steinthal: Gewißheit und Ungewißheit. Eikós bei Platon, besonders im Timaios

Viele Lehren des Platonischen "Timaios" erscheinen nicht nur dem neuzeitlichen Betrachter absurd. Auch Platon empfindet sie offenbar als prekär: Er chrarakterisiert sie oft mit dem Wort eikos. Es wird gezeigt, daß die übliche Wiedergabe dieses Worts mit "wahrscheinlich" unzureichend ist und daß Timaios eine Auffassung von Gott, dem Kosmos und dem Menschen vorträgt, die, insbesondere unter staatsphilosophischem Gesichtspunkt, als vernunftkonform und gültig und in diesem Sinne als "wahr" akzeptiert werden soll. In dieser Auffassung treten Gewißheit und Ungewißheit gleichermaßen zu Tage.
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