In V 9 stellt Martial in teils (alp)traumhaften, teils burlesken und
grotesken Stationen dar, wie er in die Hände des von ihm so oft
verspotteten Ärztestandes gerät, der sich des verhaßten Dichters
bemächtigt. Diesem wird vorgeführt, was es heißt, Opfer zu sein.
Zuletzt wird ihm seine eigene Ohnmacht und Abhängigkeit vor Augen
gestellt. Ein aberwitziges Spiel durch verschiedene Gattungen,
Fiktionen, reale und irreale Sequenzen, mit Erwartungen und
Aufschlüssen nach vielen Richtungen hin. Doch darunter können, in
selbstironischer Form und auf doppelsinnige Weise dargestellt,
Aussagen herausgelesen werden, die Martial über sich, seine Art und
Form der Dichtkunst und Informationsbeschaffung macht. Daß der
Dichter sich das am eigenen Leib erspüren läßt, macht den
doppelbödigen Witz des Gedichtes aus.
|